Mit dem ROLAND Rechtsreport 2018 veröffentlicht das INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH bereits zum achten Mal eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zum deutschen Rechtssystem und zu ausgewählten rechtspolitischen Schwerpunktthemen.
Der Report kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass der Mediation inzwischen eine hohe Bedeutung zukomme. Ihre Bekanntheit habe sich im Verlauf der letzten Jahre sukzessive erhöht – zuletzt sogar deutlich. Aktuell hätten 73 Prozent der Bevölkerung von der Möglichkeit der Mediation gehört, vor einem Jahr seien es noch 69 Prozent gewesen (S. 22). Dabei sei die Bekanntheit der Mediation in allen Bildungsschichten gestiegen (S. 23). Die Befragung kommt ferner zu dem Ergebnis, dass die Bevölkerung die Erfolgschancen von Mediationsverfahren weiterhin überwiegend positiv bewerte. Aktuell seien 49 Prozent der Bürger überzeugt, dass sich durch Mediation viele Streitigkeiten beilegen ließen (S. 25).
Quelle: ROLAND Rechtsreport 2018
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Es stimmt: Der Roland-Rechtsreport 2018 hebt das gute Meinungsklima zugunsten der Mediation hervor. „Aktuell sind 49 Prozent der Bürger überzeugt, dass sich durch die Mediation viele Streitigkeiten beilegen lassen, nur 37 Prozent sind skeptisch.“ (Roland Rechtsreport 2018, S. 25). Jedoch: Im Gegensatz zum Vorjahr hatte man diesmal darauf verzichtet, Daten zu den tatsächlich durchgeführten Mediationen zu erheben (oder zu veröffentlichen).
Schon 2017 war „der Anteil derer, die bereits persönlich an einem Mediationsverfahren beteiligt waren, eher gering. Gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung waren innerhalb der letzten zehn Jahre einmal oder mehrmals an einem Mediationsverfahren beteiligt. Die Erfahrungen mit Mediationsverfahren sind in nahezu allen Bevölkerungsgruppen eher gering. […] Die einzige Gruppe, deren Beteiligung an Mediationsverfahren deutlich über dem Durchschnitt liegt, sind Personen mit einem höheren Bildungsabschluss: Aus dieser Gruppe waren bereits acht Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre an einem Mediationsverfahren beteiligt.“ Roland Rechtsreport 2017, S. 19.
Wenn man etwas verändern will, ist es wichtig, über die Erfolge zu reden; die Hürden sollte man aber nicht aus dem Auge verlieren.