Niedersächsisches Justizministerium und Leibniz Universität Hannover laden zu Kongress ein

„Die Justiz hat zwar wenig Anlass, neben ihrem Kernangebot alternative Streitlösungen zu finanzieren. Sie tut jedoch gut daran, die Möglichkeiten der Mediation im bzw. vor einem Gerichtsverfahren zu nutzen. Das gilt in keinem Bereich so sehr wie im Familienrecht“, formuliert die Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza als Gastgeberin des Konfliktmanagement-Kongresses in Hannover.
Die Ministerin wird auch am 14. September die Teilnehmenden zu einem Abendempfang begrüßen – mit Buffet, Live-Musik und dem Vortrag „Was wir vom Affenstreit lernen können“ (Dr. Zinner, Primatenzentrum Göttingen).

Kongressprogramm am 15. September 2018

Am Vormittag sind folgende Impulsvorträge geplant:

„Mediation und Zivilprozess: Findet zusammen was zusammengehört?“ von PD Dr. Matthias Wendland, Ludwig-Maximilians-Universität München,

„Mediation als Wissenschaftszweig: Was Forschung zu Mediation zu sagen hat“ von Dr. Katharina Kriegel-Schmidt, Lehrstuhl Interkulturalität, BTU Cottbus,

„Weder Couch noch Stuhlkreis noch Boxring…Wo aber ist der Ort der Mediation als Profession?“ von Prof. Dr. Klaus Kocks, Kommunikationsberater.

Danach geht es aktiv in den Foren weiter:

Forum 1 – Staatliche Förderung der Familienmediation? Das Forum blickt u.a. auf das Berliner Projekt BIGFAM, das die Kostenhilfe auf außergerichtliche Mediationen erprobt, die vom Familiengericht initiiert werden. Oder: Das österreichische Familienministerium finanziert einkommensabhängig außergerichtliche Familienmediation. Ist das auf Deutschland übertragbar?

Forum 2 – Magic Moments – Die Kraft von Empowerment und Recognition in der Mediation: Die Transformative Mediation bietet ein Höchstmaß an Selbstbestimmung. Transformativ arbeitende Mediatorinnen und Mediatoren vertrauen auf die Kompetenz der Medianden, eigenständig die Anliegen für sich klären zu können.

Forum 3 – Das „Innere Team“ – Modell für stimmige Kommunikation und Selbstcoaching: Der Workshop betrachtet die „Innenseite“ der Kommunikation und beleuchtet das Modell als Selbstcoaching-Instrument für herausfordernde Situationen.

Forum 4 A – „Da steckt doch mehr dahinter!?“ – Vom Umgang mit „hidden agendas“ in der Mediation: Könnten Parteien das Mediationsverfahren nicht auch manipulativ nutzen und es für ihre (heimlichen) Ziele zweckentfremden?

Forum 4 B – Sprache und kommunikativ – Interaktive Praktiken: Sprachlich-kommunikatives Know-How zählt zu den Kernkompetenzen professioneller Mediationstätigkeit. Gelegenheit zur Vertiefung der Fragen: Wie meistere ich den Umgang mit starken Emotionen? Wie können wir unsere Haltung überprüfen und ggf. sprachlich-kommunikativ „nachsteuern“?

Forum 4 C – Klärungshilfe: Es geht um die „Klarheit der Situation“ – die Beteiligten müssen der Wahrheit ins Auge sehen wollen/können. Negative Gefühle werden als wesentlicher Klärungsinhalt betrachtet.

Forum 5 – Systemisches Konsensieren – ein Tool für Verhandlung und Mediation: Das Systemische Konsensieren ist eine innovative Methode, mit der nicht die Zustimmung, sondern der Widerstand von Vorschlägen gemessen wird. Die Alternative mit dem geringsten Widerstand hat die höchste Akzeptanz.

Veranstaltungsort ist die Leibniz Universität Hannover. Es wird eine frühzeitige Anmeldung empfohlen.

Konfliktmanagement-Kongress: Anmeldung und Programm