Der IRIS Award 2018 der Kategorie „Non Profit Organisation“ geht an „Land der Menschen – Aufeinander zugehen OÖ“ für das praxisnahe Taschenbüchlein „Da mach ich nicht mit! Neue Argumente für ein gutes Zusammenleben“ (Text: Drin Marion Wisinger, Gestaltung: Yvonne Nicko).
„Tatsächlich sind wir alle zunehmend mit fremdenfeindlichen und rassistischen Sprüchen konfrontiert. Ob im Freundeskreis, in der Familie, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum oder im Internet, immer wieder geraten wir an Menschen, die offenbar Dampf ablassen wollen“, betont Geschäftsführerin und Mediatorin Maga Melanie Zach auf Anfrage des Hagener Wissenschaftsverlags. „Damit wir solche Situationen besser im Griff haben und gute Argumente klar kommunizieren können, wurde dieses bereits in vier Auflagen erschienene Taschenbuch nun inhaltlich aktualisiert und neu aufgelegt.“
Neue Argumente und ausgewogenes Kommunizieren
Das preisgekrönte Taschenbüchlein „Da mach ich nicht mit! Neue Argumente für ein gutes Zusammenleben“, das federführend von Drin Marion Wisinger entwickelt wurde, beschäftigt sich ausführlich mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Es beinhaltet Tipps, um lockerer auf fremdenfeindliche und auch aggressive Sprüche reagieren und klarer kommunizieren zu können.
Foto ©Christine Kipper
Auszeichnung für „Land der Menschen – Aufeinander zugehen OÖ“ mit dem IRIS Award 2018: Ing. Mag. Wolfgang Konrad (IRIS-Vorstand), Maga Barbara Muhr (Holding Graz, Vorstandsdirektorin), Drin Angelika Konrad (IRIS-Vorstand), Drin Marion Wisinger (Autorin „Da mach‘ ich nicht mit!“), Maga Melanie Zach (Land der Menschen – Aufeinander zugehen OÖ, Geschäftsführerin), Ass.-Profin Drin Ulrike Frauenberger-Pfeiler (IRIS-Jury), Moderatorin Silvia Gaich (von links).
Drin Marion Wisinger: „Wir haben einige gängige Aussagen gesammelt, wie „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ oder „Die Frauen werden gezwungen, Kopftuch zu tragen“ oder „Die meisten Asylanten sind Wirtschaftsflüchtlinge. Da könnte ja jeder kommen“- Verallgemeinerungen, wie man sie immer wieder hört. Anhand dieser Sprüche zeigt das Taschenbuch auf, wie man darauf reagieren sollte, liefert Faktenchecks und Beispiele für ein ausgewogenes Argumentieren.“
Tipps gegen Hetze im Netz – Was kann ich dagegen tun?
Verhaltensregeln gegen Hate Speech aus dem Taschenbüchlein „Da mach ich nicht mit“:
- Kommentiere vorwiegend positiv und mach anderen Personen Mut!
- Setze deine „likes“ gezielt ein, sie wirken oft stärker als ein Argument.
- Kommuniziere über die Hater und nicht mit ihnen.
- Reagiert nicht auf alles, das stärkt die Gegenseite!
- Bevorzuge es, nachzufragen und nicht zu argumentieren.
- Zeige Diskriminierung und menschenverachtende Äußerungen klar auf!
- Bleib ruhig, niemals aggressiv werden! Bedenke die stillen MitleserInnen.
- Teile keine Inhalte, wenn du deren Ursprung nicht überprüft hast.
- Beobachte, wer eine Nachricht oder ein Bild verbreitet hat und was diese Person sonst noch postet.
- Achte auf verdächtige Begriffe wie „völkisch“, „Flüchtlings-Tsunami“ etc.
- Lies alles, was du selbst postest, genau durch und überlege nochmals!
- Klink dich sofort aus, wenn du angegriffen wirst.
- Blockiere rechtsextreme Personen und meide jeglichen Kontakt.
- Melde hasserfüllte Postings direkt an das jeweilige Netzwerk.
Friedvolles und respektvolles Zusammenleben
„Land der Menschen – Aufeinander zugehen OÖ“ (Linz) ist ein Zusammenschluss von zwölf Organisationen, die sich seit 2000 für die Förderung eines friedvollen und respektvollen Zusammenlebens in Oberösterreich einsetzen. Der Verein erstellt Materialien, initiiert Projekte und Veranstaltungen zu Themen wie Vorurteile, Menschenrechte, Rechtsradikalismus, Antisemitismus oder auch Interkulturelle Kommunikation. Jugendliche sind eine besonders wichtige Zielgruppe, deswegen wurden bereits Unterrichtsmaterialien mit Filmmaterial und Arbeitsblättern zu Themen, wie Zivilcourage oder Integration, erstellt.
Taschenbüchlein „Da mach ich nicht mit“
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