Dialog- und Mediationsprozesse finden stets in heiklen Kontexten statt. Speziell die Schweiz ist als weltweite Vermittlerin geschätzt, zum Beispiel in Syrien, Myanmar, Kolumbien, Ukraine oder dem Südkaukasus. Die sogenannten „Guten Dienste“ sind wichtige Bereiche der Eidgenössischen Außenpolitik. Sie tragen dazu bei, dass die Kommunikation zwischen Konfliktparteien aufrechterhalten wird, Friedensverhandlungen eingeleitet und im besten Fall Konflikte friedlich beigelegt werden. Unter den „Guten Diensten“ fasst die Schweiz Schutzmachtmandate, Gaststaatpolitik sowie Vermittlung/ Mediation zusammen.
Freiwillige Friedensarbeit
Im aktuellen Bericht des Schweizerischen Bundesrates mit dem Titel „Gute Dienste: Bericht über die internationalen Fazilitations- und Mediationsprozesse der Schweiz“ ist über die freiwillige Friedensarbeit zu lesen:
„Fazilitation und Mediation entstehen auf Wunsch der Konfliktparteien, beruhen auf Freiwilligkeit und müssen von allen involvierten Parteien akzeptiert werden. Als Dialog-Fazilitatorin unterstützt die Schweiz informelle Gespräche zur Klärung von Anliegen der Parteien, zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und zur Vorbereitung künftiger Friedensprozesse. Dies wird auch als Mediation mit «leichtem Fussabdruck» bezeichnet. Der/die Mediator/in gestaltet den Verhandlungsprozess, macht Vorschläge zu Inhalten und entwickelt gemeinsam mit den Verhandlungsparteien inhaltliche Optionen und Lösungsalternativen, während die Konfliktparteien die Kontrolle über die möglichen Lösungen behalten. Nicht immer kann die Mediation das Ziel erreichen, einen Konflikt rasch beizulegen. Hierfür braucht es den Willen der Konfliktparteien.“
Mediationen und Verhandlungen rund um den Globus:
- Syrien: Die Schweiz unterstützt seit 2012 die Mediation der UNO-Sondergesandten für Syrien in Genf.
- Myanmar: Verhandlungen zwischen 2012 und 2015, die zum Waffenstillstand führten.
- Kolumbien: Die Schweiz begleitet die Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften.
- Ukraine: Während des OSZE-Vorsitzes 2014 stellte die Schweiz zusätzlich eine Mediatorin zur Verfügung, die Waffenstillstände aushandelte.
- Mosambik: Seit 2007 leitet die Schweiz eine internationale Kontaktgruppe, die den Friedensprozess zwischen Regierung und Opposition zum Ziel hat.
Die Schweizerische Eidgenossenschaft unterstützt den Mastergang zur Mediation in Friedensprozessen der ETH Zürich, an dem sich Deutschland, Finnland und Schweden als weitere Projektpartner beteiligen. Die angehenden Mediatorinnen und Mediatoren werden in die internationale Friedensmediation eingeführt.
Quelle: Gute Dienste: Bericht des Bundesrates der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die internationalen Fazilitations- und Mediationsprozesse der Schweiz
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