Die Plattform JUUUPORT wird von Jugendlichen für Jugendliche als Anlaufstelle bei Problemen im Internet betrieben. Speziell ausgebildete Scouts bieten Vorschläge zur Konfliktlösung bei Cybermobbing, bei Problemen in Social Media, Datenklau, Sexting, Gaming oder Online-Sucht – Probleme und Konflikte, die junge Menschen extrem belasten können. Über die Plattform helfen Jugendliche anderen Jugendlichen anonym und kostenlos! Die preisgekrönte Plattform wird von zahlreichen Förderern und Kooperationspartnern, wie der Stiftung „Weisser Ring“, unterstützt.
Neue Forsa-Ergebnisse zu Hate Speech
Hilfsangebote wie JUUUPORT sind dringend notwendig, wie auch die aktuelle Forsa-Umfrage, die am Safer Internet Day im Februar zu diesem Thema veröffentlicht wurde, deutlich macht: 85 Prozent der 14- bis 24-Jährigen wurden in Social Media bereits mit „Hate Speech“ konfrontiert. Obwohl die Mehrheit der Befragten es persönlich nicht in Ordnung findet, Hasskommentare zu ignorieren, beziehen sie dazu öffentlich jedoch kaum Stellung. Der Grund: Sie befürchten, selbst zur Zielscheibe von Cybermobbing zu werden. So gaben nur weniger als ein Zehntel der 14- bis 24-jährigen Befragten an, sich „häufig“ an öffentlichen Diskussionen im Netz zu beteiligen.
Auftraggeber der Forsa-Umfrage ist die Landesanstalt für Medien NRW. „Hass im Netz ist Gewalt gegen Demokratie“, formuliert Dr. Tobias Schmid, Direktor Landesanstalt NRW, angesichts der Ergebnisse. Wenn aus Furcht vor Shitstorms kritische Themen nicht mehr angesprochen würden, gebe es darüber keinen öffentlichen Diskurs mehr – und das, obwohl sich die große Mehrheit ein faires Miteinander im Internet wünsche.
Online-Beratungsplattformen und Webinare
Einrichtungen, wie JUUUPORT oder auch Klicksafe, eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, und Internet-ABC mit Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte, bieten Anlaufstellen für Hilfesuchende und Interessierte.
Foto: Klicksafe/ Marcel-Kusch
JUUUPORT e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit der Zielsetzung, junge Leute bei Problemen im Web zu unterstützen. Jugendliche Berater-Scouts engagieren sich ehrenamtlich auf der bundesweiten Online-Plattform und in dem Online-Projekt „Werte leben – online“. Die Scouts werden von erwachsenen Experten ausgebildet. Die JUUUPORT-Zentrale in Hannover bietet zudem Fortbildungen an.
Zur Vorgehensweise: Besorgte Jugendliche geben auf der JUUUPORT-Plattform ihr Anliegen ein. Öffentliches Mobbing, kompromittierende Bilder oder der Missbrauch von Accounts (Datenklau) sind meist die Felder, die jungen Menschen das Leben schwer machen. Die Scouts nehmen sich der Probleme an und entwickeln im Austausch mit den Betroffenen mögliche Konfliktlösungen der persönlichen Problemlagen – bis hin zur Strafanzeige der Täter.
Kein Stress auf WhatsApp – Respektvoll in Online-Games
Darüber hinaus bietet das JUUUPORT-Projekt „Werte leben – online“ Webinare an, bei denen die Scouts sich via Webcam direkt in das Klassenzimmer einschalten. Die Online-Seminare beinhalten:
- Aufklärung über negative Netz-Phänomene,
- Beispiele zu Problemlagen,
- lösungsorientierte Handlungsvorschläge,
- Tipps zum eigenen Online-Verhalten.
Die Webinare richten sich an Schulklassen, Jugendclubs oder Vereine und beschäftigen sich mit vielfältigen Themen.
Kein Stress auf WhatsApp: Spam-Nachrichten oder Missverständnisse können im Chat zum Stressfaktor werden. Das Webinar legt den Fokus u.a. auf die Privatsphäre-Einstellungen.
Respektvoll in Online-Games: Der Frust über ein verlorenes Spiel kann zu Beschimpfungen und Mobbing führen. Mädchen sind beliebte Zielscheiben, denn sie haben beim Gaming oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Die JUUUPORT-Scouts zeigen auf, wie man beim Spielen auf unangemessene Kommentare reagiert und einen kühlen Kopf für die Spiel-Mission behält.
Weitere Informationen: JUUUPORT: Beratungsplattform von Jugendlichen für Jugendliche; Klicksafe: EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz; Internet-ABC: Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte; Landesanstalt für Medien NRW: Neue Forsa-Ergebnisse zu „Hate Speech“.
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