Dass Mediation hilft, Konflikte beizulegen und zu vermeiden, ist bekannt. Wie sieht aber die Praxis aus? Wo passiert Mediation wirklich? Auf diese Frage – „Wo die Mediation lebt“ – gibt das aktuelle Jahrbuch Mediation aufschlussreiche Antwort. Packende Fälle auf 324 Seiten zeigen: Mediation lebt tatsächlich, in bunter Vielfalt und mitten im Leben! Denn Mediation ist hier und heute 2019/20 weniger die Anwendung von Schulwissen als das überzeugte Verhalten von Menschen, die selbstverantwortlich ihre Konflikte beilegen.
Dies zeigen die 15 beschriebenen Fälle, die zusätzlich von Expertinnen und Experten kommentiert werden. Namhafte Persönlichkeiten, wie Prof. Dr. Katharina von Schlieffen, Fernuniversität Hagen, oder Dr. Sascha Weigel, Unternehmensberater und Moderator eines Konflikt-Podcasts, begleiteten das Buchprojekt.
Der besondere Buchtipp als Weihnachtsgeschenk für Mediationsinteressierte: Jahrbuch Mediation 2019/20: „Wo die Mediation lebt“, Neuerscheinung des Hagener Wissenschaftsverlags, 324 Seiten, 28 Euro, ISBN 978-3-7321-0388-1, Dezember 2019 – und jetzt auch bei Amazon erhältlich!
Der Bogen spannt sich von der Mediation zwischen Menschen mit Handicap („Mein Stuhl ist weg!“) bis zum Versöhnungsritual im Strafvollzug („Hühnersuppe im Himmel“), von der Telefonmediation zwischen einem Hotelier und säumigem Verein bis hin zur Online-Schlichtung, die zwischen einer enttäuschten Seminarteilnehmerin und einem Internetanbieter vermittelte. Exotik verspricht der Beitrag „Ho’oponopono: Auf Hawaiianisch Frieden machen“ – sehr lesenswert!
Die mannigfaltigen Gewächse der Mediationslandschaft
Das Jahrbuch Mediation 2019/20 will vor allem Einblicke geben, wo die Mediation hier und heute „lebt“.
„Nach der Sichtung unseres Materials (…) fiel uns schnell auf: Es gibt einfach keine Idealmediation. Alle kreisen mit unterschiedlichen Komponenten um das Ideal, erfüllen das eine Kriterium, die andere Bedingung, aber nie alle Voraussetzungen, die wir lehren und gelernt haben“, beschreiben Katharina von Schlieffen und Friedrich Dauner „die mannigfaltigen Gewächse“ der Mediationslandschaft im Vorwort des Jahrbuchs.
Mediative Muster vor einem praktischen Hintergrund
Allen Fällen ist gemeinsam, dass sie Aspekte von Mediation aufweisen. Im Mittelpunkt stehen reale Konflikte und Spannungslagen, an denen sich etwas Bezeichnendes verdeutlichen lässt. Es geht um konkrete mediative Muster, die das Jahrbuch vor einem praktischen Hintergrund sichtbar machen möchte. Dafür braucht es Geschichten, die diese Bezüge liefern.
In diesem Sinn beschreibt das Jahrbuch folgende, ausgewählte „Fälle“:
Wenn zwei sich nicht streiten (Anke Stein-Remmert), Mein Stuhl ist weg! Mediation zwischen Menschen mit Handicap (Birgit Gunia-Hennecken), Kanzler, Künstler, Kirchenfenster (Lewis Johnston, Katharina von Schlieffen), Ho’oponopono: Auf Hawaiianisch Frieden machen (Marc-A. Nicolas Hermann), Mediation in der Fraktion (Karl Heinz Blasweiler), Wenn ein Fremdling bei euch wohnt – Mediation und Kirchenasyl (Irene Seidel, Christine Susanne Rabe, Antje Torlage, Martin Wode), Fall gescheitert, Mission erfüllt? Mediation für Diversity in Unternehmen (Sascha Weigel), Die sich im Stuhlkreis drehen – Miteigentum und Mediation (Arthur Trossen), Gift und Galle – Mediationsversuch und Medienecho um Glyphosat (Irene Seidel, Lewis Johnston, Sabine Sauerborn, Marcus Hehn), Einigung auf Papyrus: Erbschaftssachen im späten Rom (Marc-A. Nicolas Hermann), Bei Anruf Mediation – Telefonische Verhandlung zwischen Hotelier und säumigem Verein (Birgit de Boer, Sabine Roselt), Online gebucht, online geschlichtet (Alexander Wahl, Benedikt Schauberer-Stein), Von Dissonanz zur Harmonie – Mediation unter Musikern (Marc H. Pfeiffer), Jetzt wird abgerechnet: Mediation zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern (Lewis Johnston, Roland Breinlinger), Nobelpreis für Völkerversöhner (Anna von Schlieffen), Hühnersuppe im Himmel – Versöhnungsritual im Strafvollzug (Gabriela Stibbe) sowie Streitbeilegung 2019 im statistischen Vergleich (Daniel Quast).
Interesse geweckt? „Jahrbuch Mediation 2019/20“, 324 Seiten, 28 Euro, ISBN 978-3-7321-0388-1, Dezember 2019, im Shop des Hagener Wissenschaftsverlags und bei Amazon!
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